Exerzieren

Exerzieren der Lürbker Schützen

Rechtzeitig zu Beginn der Schützenfestsaison treffen sich die Lürbker Schützen mit Königspaar und Hofstaat alljährlich am Vorabend zu Christi Himmelfahrt zum Exerzieren.
Antreten ist immer um 19 Uhr am Hause eines Schützenbruders. Der Antreteplatz wird im Vorfeld vom Schützenhauptmann nach Rücksprache mit den Schützenbrüdern bestimmt.
Bevor die Schützen sich auf die neue Saison vorbereiten, gibt es auf dem Antreteplatz einen kleinen Umtrunk.
Angeführt vom Lürbker Spielmannszug marschieren die Schützen bei klingendem Spiel unter dem Kommando des Schützenhauptmanns zum Hubertusheim.
Das Exerzieren wurde zu Beginn der achtziger Jahre von den Lürbker Schützen in den Jahresplan aufgenommen.

Einen glanzvollen Höhepunkt bescherte das Exerzieren den Lürbkern im Jahre 1987. Damals hatte der Stellvertretende Hauptmann Gerhard Schulte das Exerzier-Kommando übernommen. Kurzerhand hatten ihm seine Gefolgsmannen ein Pferd zur Verfügung gestellt. Und damit dem damals 50jährigen das Besteigen des Rosses nicht zu schwer fiel, durfte er hierfür sogar eine Leiter benutzen. Somit hatte er ein leichtes Spiel, das selbst von der Haflingerstute Suleika vom Gestüt Rademacher gelassen hingenommen wurde.

In den fünfziger und sechziger Jahren bestimmten Pferde und eine von Pferden gezogene Königskutsche das Festzugbild auf dem Lürbker Schützenfest. Da ist es verständlich, daß immer in der Woche vor dem Lürbker Schützenfest ein Reiterabend stattfand.

Bei diesem Reiterabend erwarben sich die Schützen bereits die richtige Sattelfeste, eifrig trainierten sie, um für das Schützenfest fit zu sein. Auf dem Reiterabend vor dem Schützenfest im Jahre 1964 auf dem Hof von Franz Schulte am Bremker Weg hat sich folgendes zugetragen: Die meisten Reiter waren ausgeritten, nur wenige saßen noch bei einem Umtrunk in Schultes Garten. Als noch niemand daran dachte, aber schien ein Reiter bereits zurückzukommen.
Hufschlag hallte über die Straße, dann stand das Pferd auch schon vor dem Stall, ohne Reiter. „Koralle“ war allein zurückgekehrt. Der Reiter kam einige Zeit später - zu Fuß. Wie es kam, dass „Koralle“ allein laufen musste, hat er seinen Kameraden nie erzählt.

Bis zum Jahre 1996 leitete Schützenhauptmann Heinz Spiekermann das Exerzieren, bevor er im Jahre 1997 aus Altersgründen sein Amt niederlegte und Wolfram Joseph als sein Nachfolger gewählt wurde.
Heinz Spiekermann war von 1959 bis 1965 stellvertretender Hauptmann und von 1965 bis 1997 1.Hauptmann der Lürbker St. Hubertus Schützenbruderschaft und somit 38 Jahre als Hauptmann im Amt.
Dem Schützenhauptmann obliegt alljährlich zum Beginn des Schützenfestes das Kommando über den Großen Zapfenstreich.
Da das Exerzieren im Kreise der Schützenfamilie stattfindet, werden nach dem Einmarsch in das Hubertusheim die Vereinsmeister in den Schießwettbewerben geehrt.
Gemeinsam übergeben der Oberst und der Brudermeister die Schießorden und gratulieren den Schützen. Ebenso ist es in der Lürbke Tradition, verdiente Mitglieder am Abend nach dem Exerzieren zu ehren.
Im Jahr 1997 pflanzte das damals amtierende Lürbker Königspaar Ute Schulte und Theo Wenzig auf der Wiese am Hubertusheim eine Eiche. Dieser Baum ist sehr gut angewachsen, da unmittelbar nach der Pflanzung ein heftiger Regenschauer einsetzte.

Im Anschluss an die Tagesordnung verweilen die Schützen alljährlich in familiärer Runde im Hubertusheim.

So stimmen sich die Lürbker beim Exerzieren alljährlich auf die bevorstehende Schützenfestsaison ein.